work-life balance - unwrap the present

25.09.2016
unwrap the present in september: Peter Aerni, Rolf Schulz, Joëlle Valterio
Atelier 210, PROGR, Bern




Das Bild: Voller Mond auf Augenhöhe, ein helles Seil durchtrennt den schwarzen Raum, das Tischlein mit kleinen Gegenständen, Holzwürfel wie ein Haus mit grosser kleiner Treppe, es geht nirgends hinein - es geht hinaus, quietscht, explodiert, zerschellt, zerstiebt, springt, hüpft, zerstreut in alle Richtungen bis in die hintersten Winkel, bleibt liegen, spickt sich selber weiter, fort. Staub legt sich. Aus der Stille ein Knall! Volle Wucht, Anschlag, ungebremste Kraft, zielgerichtete Tritte, mal treffend, mal streifend, die baumelnde Kugel antwortet mit grossen Gesten, schwingt von den hintersten in die vordersten Winkel, alle Richtungen. Bedrohliche Balance, Spiel wird Ernst, Ordnung zu verspieltem Tanz, oben zu unten drüben hinten rundum, Welten drehen entstehen werden verschluckt vom dunklen Raum wie ein Smartie im Mund.
NN nach der Performance von Peter Aerni 












Was wäre, wenn wir davon sprächen, nicht zu sprechen. Still zu sein, so dass klar würde, dass wir nicht reden. Was würden wir tun, wenn wir nichts täten. Wenn da zu viele Dinge wären, würden wir sie sortieren, und die übrig bleibenden genügten. Wir könnten eine Ordnung bilden. Weiss Himmelblau Rot. Blauweiss würde rascheln, Rot beim Überstreifen quietschen, über den Ohren quengeln. Es würde still werden wie in einer Muschel. Das Noppenmuster würde laut sein. Warum sagst du nicht, dass wir nichts sagen, hörst du? Eigentlich führe ich dich nicht, aber du erklärst, es geht da lang, meinst du. Wir tun einfach mal so, als ob wir es täten. Und was wäre am Ende, wenn wir gar nicht anfangen würden. Dann würden wir beginnen.
NN nach der Performance von Rolf Schulz und Joëlle Valterio


Mit unwrap the present lädt Joëlle Valterio jeden ­Monat in den Werkstattraum des PROGR ein.
Kunstbulletin 9/2015